Ich habe mich entschieden, diesen Spendenaufruf nur über diese von mir für Herbert Henck erstellte Seite publik zu machen, sie nicht über meine eigenen Seiten und Accounts in sozialen Medien zu verbreiten und keinen E-Mail-Rundbrief zu verfassen und an (ehemalige) Freunde und Weggefährten Herberts zu senden.
Wer wirklich und wahrhaftig ein Interesse an Herbert hatte und nach wie vor hat, wird sich selbst auf die Suche begeben und diese Seite leicht finden können.
Die erste Spende über 7 Euro habe ich selbst getätigt. Für Herbert. Nicht für mich. Obwohl ich gemäß dem staatlichen Gesetz (gemeinsam mit meiner Tochter) die Erbin aller Schulden bin, welche zum Zeitpunkt seines Todes auf Herberts Schuld-Zettel gelistet waren.
Anders als Herbert habe ich mich nicht schuldig gefühlt und gefunden für die finanziellen Schulden, da ich meinen Selbstwert nicht durch die Identifikation mit Geld bzw. gesellschaftlicher Geltung definiere. Herbert hat sich davon nicht lösen können. Sein elendiges Dahinsiechen, sein im Grunde lebenslanger Sterbeprozess, offenbart sein tiefes Verhaftetsein im kollektiven Denken und Werten. Sich nur über die Kunst und ihre Formen inklusive Transformierungen denkend und umdenkend zu verausgaben, trotz des Denkens „über die Tasten hinaus“, vermag das ungelebte Leben und Sein nicht zu kompensieren.
Was geht in euch vor, wenn ihr mit dem Gedanken spielt, etwas zu spenden? Worin besteht die Zurückhaltung, der Geiz, etwas von sich selbst zu offenbaren durch eine schlichte einfache Tat, etwas zu geben im eigenen Namen? Was glaubt ihr, geschieht in Folge einer solchen Gabe? Dass euer Wert gemessen wird an der Höhe der Summe? Dann unterliegt ihr dem gleichen Verhaftetsein im kollektiven Denkapparat. Und ihr wollt die Musikgeschichte aus ihren alten Angeln heben? Glaubt ihr noch immer an eure eigenen Lügen, um diesen Weg, wie Herbert, bis zum bitteren Ende zu gehen und nach dem Tod im gleichen Blindheitsmodus zu re-inkarnieren?
Den Tod gibt es nicht. Nur der physische Körper stirbt, verliert an Masse und Gewicht, Wichtigkeit. Alles andere bleibt. Das sind dann eure Schulden. Die nur einer zu tragen und begleichen hat: ihr selbst. Was ihr also tut, indem ihr so weitermacht, ist bloßes Prokrastinieren.
Morgen, morgen, morgen, morgen, morgen, morgen …....................
Es geht doch nicht um Geld, um Geldscheine. Einen Euro könnte jeder lassen. Vielleicht auch zwei oder fünf. Zehn Cent. Als Zeichen der Entscheidung, die alten Schulden, die eigenen, zu begleichen, um mit dem wahrhaftigen Leben zu beginnen.
Das Geld, was ihr spendet, dient eurem eigenen Leben! Euch selbst! Es dient dem Begleichen eurer eigenen Schuld, die ihr euch selbst gegenüber zu vertreten habt.
Diese Selbsterkenntnis will ich provozieren! Dann wird der Umgang mit Zahlen, „Geld“, zu einem fröhlichen Kinder-Spiel, bei dem niemand verlieren, nur gewinnen kann: Freude! Leben! Lebensfreude!
Will oder kann ich mich gar an euch bereichern? Über Spenden? Was für ein Blödsinn … Ich bin bereits reich. Doch Reichtum, Leben, Liebe lässt sich nicht auf andere übertragen. Ja, sicher, es fügt mir Leid zu, wenn mir ständig zugetragen wird, schuldig zu sein, es ist eine scheiß anstrengende und alles andere als schöne Arbeit, euch ständig bis zum Erbrechen darauf hinzuweisen, in allen möglichen Variationen, immer denselben Anschuldigungen in „neuen“ Kleidern ausgeliefert zu werden, es ist, und das erlaube ich mir jetzt mal im Ausdruck: Zum Kotzen!
Und dann wundert ihr euch (wie auch Herbert es tat), dass ich eurer überdrüssig bin, euch fern bleibe, eure Nähe meide?
Ihr liebt das Drama mehr als das Leben. Das sei euch gelassen.
Und ich liebe das Leben mehr als das Drama.
Jutta
siehe auch: Spendenaufruf zur Refinanzierung der Pflegeheimkosten für Herbert Henck