»Kunst ist primär Kommunikation mit sich selbst und etwas ganz Privates, Egoistisches. Für andere scheint sie mir erst in zweiter Linie dazusein. Der Hörer ist für mich ohnehin kaum fassbar. Er ist viel zu abhängig von seiner individuellen Bildung und seiner Aufnahmebereitschaft und reagiert immer anders. Es ist grundsätzlich auch egal, ob sich das Werk vermarkten lässt, ob sich ein Verlag findet, ob Kritiker darüber schreiben usw. Das Wichtigste ist, dass man das, was man ausdrücken möchte, ausdrücken konnte, dass man erreicht, was man wollte, und dass man mit sich selbst zufrieden ist. Erst dann kann sich das auch auf andere übertragen.«

Herbert Henck

 

Quelle:
Reflektierte Eigenständigkeit: Der Pianist, Musikschriftsteller und -forscher Herbert Henck
von Monika Fürst-Heidtmann
Neue Zeitschrift für Musik 163/6, INTERPRETATION (November/Dezember 2002), Seite 30-33.

Leseprobe