Liebe Leserinnen und Leser,
gestern habe ich nach langem Gerangel endlich die Akten bei der ehemaligen rechtlichen Betreuerin von Herbert abholen können.
Ein in diesen Kreisen hier nicht unbekannter Komponist, der sich als Freund von Herbert ausgegeben und „engagiert“ hat, mit dem ich intensiven E-Mail-Kontakt hatte, da er mir (wie auch Herbert und die anderen Beteiligten) in größter psychischer Not schien, gefangen in einem extremen Lügengebäude selbst erschaffener Fantasien, hat E-Mails von mir weitergeleitet an das Gesundheitsamt, die rechtliche Betreuerin und weitere Beteiligte, um zu beweisen, dass unsere Ehe zerrüttet sei und Herbert dringend von mir getrennt werden müsse, damit er endlich ein würdevolles Leben führen könne.
Das Bestreben des besagten Komponisten bestand darin, die Bach-Aufnahmen von Herbert zu veröffentlichen, in keinem Moment aber, mir oder Herbert in wahrhaft menschlicher Weise zu helfen. Wie auch? Da er selbst der Hilfe bedürftig war (und womöglich nach wie vor ist).
Sein Engagement hatte zur Folge, dass er die Betreuerin, Schwester von Herbert und diverse andere gegen mich aufhetzte, so dass ein Räumungsklageverfahren gegen mich eingeleitet wurde und die Scheidung unserer Ehe erzwungen werden sollte.
Narzissmus in größtem Ausmaß!
Hoch gefährlich!
Ich lebe noch. Und weiterhin. Die Wahrhaftigkeit siegt immer.
Herzliche Grüße
Jutta
Lieber XY,
was ist Würde? Jemand zu behandeln wie ein Opfer, ein kleines Kind, das nicht aus eigener Kraft aufstehen und gehen kann? Ihm einen Treppenlift zu spendieren, damit er nicht mehr aus eigener Kraft die Stufen erklimmen lernen muss? Ihn zu kutschieren, hofieren, feiern, ob nun an einem runden Geburtstag oder zur Veröffentlichung einer runden Scheibe? Ihn zu bevormunden?
Ihn Glauben zu machen, er könne nicht gesund werden, sich aus eigenem Wollen aufraffen, aus dem Innersten heraus entfalten und heilen? Ihn zu betüddeln und sofort hinzurennen, wenn er auf dem Boden liegt, um ihn hochzuziehen? Dass er auf die Hilfe anderer angewiesen, von ihr abhängig ist und bleibt? Ist das Würde?
Nein, XY! Ich habe die Würde von Herbert bewahrt und verteidigt! Ich habe ihm zugetraut, dass er aus eigenem Vermögen lernen kann, sich selbst zu finden und aufzustehen. Ich habe das sogar mit ihm geübt! Das Aufstehen vom Bettrand! Und er fragte mich: Wo hast du das gelernt? Und übte.
Aber dann kamt ihr, all die "Helferlein", die Herbert retten wollten vor mir, der bösen, bösen, bösen Frau, die sich weigert, eure würdelosen Handlungen zu befürworten! Die dagegen protestiert, sich zu Wort meldet!
Der Werdegang von Pflegestufe 2 zu 5 geschah ohne mein Einwirken während meiner Abwesenheit. Und auch da war ich Schuld, meine Briefe waren Schuld, ich bin überhaupt an allem Schuld. OK. Meinetwegen. Mach so weiter. Macht ihr so weiter. Ich bin und bleibe unschuldig. Denn ich lebe wahrhaft würdevoll mich selbst, aus mir selbst heraus, aufrichtig, ehrlich, mutig!
Hier nun ein Brief von mir an Herbert, vom 22. Juni 2018, als er noch hier in Würde lebte, wenn auch mit unaufgeräumtem Zimmer (na und?):
Lieber Herbert,
hier noch einmal schriftlich, was ich dir eben in wenigen Worten gesagt habe:
Du hast (wie jeder Mensch) immer zwei Möglichkeiten: Entweder, du passt dich an deine Umwelt mitsamt der dort herrschenden Gedankenwelt an – oder du wählst deine eigenen Gedanken und richtest dein Leben danach aus.
Den Weg, welchen du seit langem, vielleicht auch schon seit Lebensbeginn gehst, sehe ich als Anpassung. Du richtest dich nach anderen, damit gibst du Verantwortung ab.
So weit ich dich kenne, entspricht das nicht deinen wahren Wünschen. Du wolltest immer deinen eigenen Weg gehen, hast es aber aufgeschoben. Und wer das tut, wird entsprechend ungehalten – im Grunde sich selbst gegenüber. Denn du passt dich an, obwohl du deinen eigenen Weg gehen wolltest und nach wie vor willst, sonst gäbe es diesen Widerstreit nicht.
Seit einiger Zeit versuchst du, diesen Widerstreit einfach aufzulösen, indem du deinen eigenen Willen fallen lässt, um dich ganz anzupassen, weil dir der Widerstreit nicht mehr erträglich ist. Ein Widerstreit, der sich anders lösen ließe als durch Anpassung bzw. Unterwerfung an die gegebenen Verhältnisse:
Indem du dich für dich selbst entscheidest, d. h. das, was du selbst willst. Das bedeutet natürlich, die volle Verantwortung für jeden Schritt, jeden Gedanken zu übernehmen, also sehr bewusst zu sein. Die Folge wäre: Freiheit. Freiheit setzt diese Art von Selbst-Disziplin voraus.
Es spielt keine Rolle, an welchem Punkt du dich aktuell befindest. Diese Entscheidung kannst du jeder Zeit fällen und dein Leben in diese Richtung lenken.
Nach meiner Einschätzung wäre der Aufenthalt in einem Senioren- oder Pflegeheim die Fortsetzung des Anpassungs- und Unterwerfungsweges. Dort arbeiten Menschen, deren Intention es ist, anderen zu helfen, weniger aber (oder gar nicht) Menschen, die darauf bedacht sind, die Menschen zu lehren, eigenständig zu denken und leben. Sie meinen es in ihrem Sinne alle gut, keine Frage, aber ihre Intention ist eben jene, die Menschen in das bereits Bestehende einzugliedern. Sie befinden sich innerhalb des alten Systems und versuchen, das Beste daraus zu machen.
Gesellschaftlich sieht es gegenwärtig so aus: Die Menschen werden immer älter, viele Menschen werden pflegebedürftig, es gibt immer weniger Menschen, die für deren Pflege aufkommen können, d. h. es gibt einen auch öffentlich so genannten Pflegenotstand. In diesem System können die Menschen es noch so gut und schön meinen und das Beste daraus zu machen versuchen, es ist abzusehen, dass INNERhalb dieser alten Strukturen keine Besserung möglich ist.
Außerhalb dieser alten Strukturen gibt es Menschen, die wie ich darauf fokussiert sind, die Menschen zu lehren, ihre eigenen Potenziale zu entfalten, kennen zu lernen und selbst in die Hand zu nehmen, und zwar in erster Linie über die Erkenntnis, dass ihr Denken ihr physisches Leben erschafft. Wer also im Rahmen des bereits Bestehenden denkt und sich dem unterwirft, wer entsprechend glaubt, das sei der einzige Weg, der wird das auch physisch für sich manifestieren.
Ich habe dich im Laufe all der Jahre immer wieder an solchen Gedanken, Schriften usw. teilhaben lassen. Du weißt zumindest ansatzweise um diese anderen Möglichkeiten.
Unabhängig von dem, was ein Mensch denkt, welchen Weg er für sich wählt, den Weg der Anpassung, den Weg der Eigenständigkeit, er ist und bleibt in beiden Fällen mündig und für sich selbst verantwortlich. Und er bleibt in jedem Falle auch fähig, sich bewusst zu entscheiden. Diese Verantwortung liegt somit (nach wie vor) ganz bei dir.
Ich kläre nur auf und tue dies, indem ich hier und da die alten Gedankenstrukturen ins Wanken bringe, in Frage stelle, ihnen neue Gedanken kontrastierend entgegenstelle.
Du kannst für dich alle Möglichkeiten durchspielen und dich darin probieren, um gemäß der Wirkung auf dich Entscheidungen zu treffen.
Es ist dein Spiel. Ich werde dir keine dieser Entscheidungen abnehmen. Du bist und bleibst, wie jeder Mensch, ein freies Individuum. Wenn du dich der Freiheit deiner Gedanken annimmst, um diese als machtvolle Führung für dich selbst zu nutzen und DIR selbst zu geHORCHEN.
Wie "würdevoll" ich behandelt werde von jenen, die mir vorwerfen, sie nicht zu würdigen:
November 2020:
Ich sitze im Gerichtssaal als Angeklagte. Denn ich soll das Haus verlassen bzw. eine Nutzungsentschädigung zahlen, wozu ich nicht bereit bzw. in der Lage bin. Das Haus gehört laut Grundbuch "meinem Mann".
Heute lese ich in den Akten, dass er sich für einen Antrag im Jahr 2015 als Haushaltsvorstand angegeben hat und mich als Haushaltsmitglied, der mir in Abständen Haushaltsgeld auf das Konto überwiesen hätte. Und das, obwohl ich nicht erst zu dem genannten Zeitpunkt, sondern bereits 10 Jahre zuvor dazu gezwungen wurde, mich um alles (nicht nur) im Haus zu kümmern. Der Haushaltsvorstand war ein Opfer seiner Krankheit bzw. gab sich als solches aus. Um sie zu pflegen. Die Krankheit. Die er als pures Schicksal deutete, für das er keinerlei Verantwortung zu tragen hätte.
Im Gerichtssaal 2020:
Die rechtliche Betreuerin wirft mit Klagen gegen mich, die beweisen sollen, wie böse und schlecht ich "für meinen Mann" bin. Ich hätte seinen 70. Geburtstag ignoriert. Ich frage mich, woher sie das wissen will. Als ich im Heim war, um Herbert mein Geschenk zu bringen, habe ich sie nicht angetroffen.
Heute:
Im Aktenordner finde ich eine von dem besagten Komponisten weitergeleitete Mail an die Betreuerin, vertraulich von mir an ihn gerichtet. Nicht nur eine. In dieser ging es um die Geburtstagsfeierlichkeiten. Darin habe ich leider nicht ausgeführt, wie Herbert sich mir gegenüber ausgelassen hatte GEGEN den Komponisten, nicht gegen mich. Wie sehr er sich über mein Hörbuchgeschenk gefreut hat, das er am liebsten all seinen Gästen vorspielen wolle. Aber wenn er schon daran denke, wie der besagte Komponist da herumflitzt und sich wichtig tue, verginge ihm dazu die Lust.
Dafür kann ich niemand würdigen. Ich würdige keine intriganten Lügner! Und ich würdige keine Eitelkeit, keinen Hochmut, keinen Narzissmus, keinen Missbrauch, keine Angeberei! Keine falschen Töne!